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Kerstin Weichselsdorfer

Together alone - Individuell im Team arbeiten

Aktualisiert: 11. Okt. 2020

Im letzten Beitrag habe ich euch eine Methode erläutert, mit der ihr schnell ein Stimmungsbild zu einem Thema innerhalb der Gruppe sichtbar machen könnt. Dies führt zu schnellen Entscheidungen, wenn sich die Gruppe einig ist, zeigt aber auch auf, ob ihr noch tiefer in die Thematik einsteigen müsst, wenn die Gruppe sehr heterogen abstimmt.



Tiefer in ein Thema einzusteigen heißt Diskussionen zuzulassen. Die Schwierigkeit dabei ist jedem Gehör zu verschaffen, damit unausgesprochene Themen und Meinungen die Weiterarbeit nicht beeinträchtigen und gleichzeitig nicht in Endlos-Diskussionen zu verfallen, wenn alle Teilnehmer ihre Gedanken und Ideen vorbringen. Zudem werden Diskussionen meist von extrovertierten Teammitgliedern dominiert. Dadurch steigt die Gefahr, dass introvertierte Menschen ihre Ideen geringschätzen und nicht in der Gruppe alles offen äußern möchten.


Eine Methode, die euch dabei hilft, mit den beiden Schwierigkeiten umzugehen, ist Together alone. Ihr arbeitet im Team, aber auch ganz individuell.

Jedes Teammitglied skizziert seine Gedanken zu dem definierten Thema alleine in einem Zeitfenster von 3 - 5 Minuten auf Haftnotizen. Nach Ende der definierten Arbeitszeit wählt jeder seine zwei wichtigsten Themenpunkte aus. Diese werden dem gesamten Team in 1 - 2 Minuten pro Themenpunkt vorgestellt und sichtbar für alle an die Wand gepinnt.


Ermuntert euer Team dazu, visuell zu arbeiten. Dies hilft beim besseren Verständnis. Nutzt zudem für die Vorstellung unbedingt einen Timer. So vermeidet ihr lange Ausschweifungen und Erklärungen. Außerdem könnt ihr als Moderator die Themen an der Wand clustern. So seht ihr, welche Themenschwerpunkte sich abzeichnen. Wenn es sich um komplexe Themen handelt, nehmt euch nach jeder Vorstellung noch 1 - 2 Minuten Zeit für Fragen und Antworten.


Eine mögliche Variante ist, die Vorstellung anhand der Haftnotizen gesammelt durch den Moderator durchzuführen. Der Vorteil besteht darin, dass die Meinungen anonym sind und nicht von Meinungsbildnern in der Gruppe beeinflusst werden.

Diese Methode könnt ihr auch zum Brainstormen für neue Ideen nutzen.

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