"Wir müssen agil werden“ – Kennt ihr den Spruch auch aus eurem Unternehmen? Jedes Unternehmen will dem Trend folgen und Agilität beweisen. Jedes Projekt soll jetzt agil aufgesetzt werden. Jede Besprechung soll nun agil ablaufen. "Agil" ist zum Trendwort im Management geworden und auf einem Schlag wird jede Arbeitsphase als Sprint bezeichnet und die Rolle des Scrum Master an den bisherigen Moderator des Termins vergeben. Es wird der alte Wein in neuen Schläuchen serviert.
Das Verständnis von Agilität bleibt dabei auf der Strecke, da Agilität oftmals lediglich als Synonym für Schnelligkeit genutzt wird. Aber was ist eigentlich Agilität? Wirft man einen Blick in den Duden, zeigt sich, dass das Wort Agilität vom lateinischen Wort agilitas abstammt, was übersetzt werden kann mit Beweglichkeit, Schnelligkeit. Wissenschaftlich tauchte der Begriff Agilität erstmals im Jahr 1953 in einer Analyse zum Gruppenverhalten auf. Erst seit den 1990er Jahren findet eine viel intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema Agilität statt – im Fokus liegt dabei die stärkere Kundenfokussierung. Anfang der 2000er Jahre wurde der Begriff mehr im Prozessmanagement eingesetzt. Google liefert für das Wort Agilität sehr viele verschiedene Definitionen – der Begriff bleibt daher unscharf. Vielleicht liegt es an der Historie, vielleicht aber auch am Einsatz in den verschiedene Bereichen unserer Welt, aber wir bekommen keine klare und eindeutige Definition. Allerdings lässt sich ein Muster in den verschiedenen Definitionen erkennen: Agilität wird als ein Erfolgsfaktor für das Handeln in einem komplexen, sich schnell verändernden Umfeld angesehen. Dies passt auch zur Übersetzung des Herkunftswortes agilitas. Nach umfangreicher theoretischer Suche für den Aufbau meiner Vorlesung Agiles Projektmanagement und dem intensiven agilen Arbeiten habe ich folgende Definition von onpulus für mich als die passendste herausgefiltert:
Agilität betrifft im Kern das Mindset. Damit wir unser Handeln ändern, müssen wir erst unser Mindset ändern. Und das verändern wir nur, wenn wir in großer Not sind oder wenn wir erkennen, dass wir effizienter werden können und aktuell sehr viel Zeit verschwenden. In meinen Workshops zeige ich euch innovative Arbeitsmethoden, die euch helfen wirklich agil zu arbeiten. Der Fokus liegt dabei in der Phase in der ihr euch aktuell befindet: von der Ideengenerierung über die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bis hin zur Projektumsetzung.
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